

Podcast
27. August 2025
27. August 2025
Warum es so schwerfällt, einfach mal nichts zu tun
Warum es so schwerfällt, einfach mal nichts zu tun
Ruhepausen, Auszeiten, nichts tun – für viele klingt das wie Luxus, für andere wie ein fast unmöglicher Zustand. Denn sobald Stille einkehrt, meldet sich häufig das schlechte Gewissen: „Ich bin faul“ oder „Ich müsste produktiver sein.“ In der neuesten Folge des Podcasts „Die Arbeit in uns“ widmen sich die Psychologinnen Ann-Katharin Lorenzen (Mitgründerin von LOR Mental Health) und Nathalie Starke genau diesem Phänomen.
Ruhepausen, Auszeiten, nichts tun – für viele klingt das wie Luxus, für andere wie ein fast unmöglicher Zustand. Denn sobald Stille einkehrt, meldet sich häufig das schlechte Gewissen: „Ich bin faul“ oder „Ich müsste produktiver sein.“ In der neuesten Folge des Podcasts „Die Arbeit in uns“ widmen sich die Psychologinnen Ann-Katharin Lorenzen (Mitgründerin von LOR Mental Health) und Nathalie Starke genau diesem Phänomen.
Colin Poch
Autor
Leistungsbezogener Selbstwert und bedingte Wertschätzung
Carl Rogers beschreibt, dass viele Menschen ihre Selbstachtung stark an Leistung und Anerkennung durch andere koppeln. Wer also gerade nichts tut, fühlt sich schnell unzulänglich, weil das eigene Wertgefühl an Aktivität gebunden ist.
Selbstbestimmungstheorie: Autonomie, Kompetenz, Beziehung
Die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan (1985, 2000) erklärt, dass Menschen nur dann langfristig motiviert und zufrieden sind, wenn ihre Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit erfüllt werden. Dauerhafte Aktivität kann dabei eine Schutzfunktion erfüllen, um Unsicherheiten und das eigene Selbstbild abzusichern.
Warum wir ständig „machen“
Ständiges Tun hat oft eine psychologische Schutzfunktion: Es verhindert unangenehme Gefühle, Unsicherheit oder Selbstzweifel. Gleichzeitig erschwert es jedoch, wahrhaftige Ruhe zu genießen und die eigene innere Balance zu spüren.
Mini-Inseln als Methode
Im Podcast stellen die Psychologinnen Ann-Katharin Lorenzen (Mitgründerin von LOR Mental Health) und Nathalie Starke die Methode der Mini-Inseln vor – kleine, bewusst eingeplante Oasen im Alltag, in denen wir Ruhe aushalten lernen. Sie helfen dabei, den Wert des Nichtstuns zu erleben, ohne das schlechte Gewissen überhandnehmen zu lassen.
Fazit: Lernen, sich jenseits von Leistung und Aktivität wertvoll zu fühlen, ist ein essenzieller Schritt zu mentaler Gesundheit und nachhaltiger Selbstfürsorge. Kleine Auszeiten im Alltag können dabei der erste praktische Schritt sein.
„Die Arbeit in uns“ – der Psychologie-Podcast mit echten Fällen aus der Arbeitswelt. Neue Folgen erscheinen alle zwei Wochen, mittwochs, auf Spotify.

Literaturangaben:
Deci, E. L., & Ryan, R. M. (1985). Intrinsic motivation and self-determination in human behavior. Springer Science & Business Media.
Deci, E. L., & Ryan, R. M. (2000). The “what” and “why” of goal pursuits: Human needs and the self-determination of behavior. Psychological Inquiry, 11(4), 227–268. https://doi.org/10.1207/S15327965PLI1104_01
Rogers, C. R. (1961). On becoming a person: A therapist’s view of psychotherapy. Houghton Mifflin.
Leistungsbezogener Selbstwert und bedingte Wertschätzung
Carl Rogers beschreibt, dass viele Menschen ihre Selbstachtung stark an Leistung und Anerkennung durch andere koppeln. Wer also gerade nichts tut, fühlt sich schnell unzulänglich, weil das eigene Wertgefühl an Aktivität gebunden ist.
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Die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan (1985, 2000) erklärt, dass Menschen nur dann langfristig motiviert und zufrieden sind, wenn ihre Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit erfüllt werden. Dauerhafte Aktivität kann dabei eine Schutzfunktion erfüllen, um Unsicherheiten und das eigene Selbstbild abzusichern.
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Ständiges Tun hat oft eine psychologische Schutzfunktion: Es verhindert unangenehme Gefühle, Unsicherheit oder Selbstzweifel. Gleichzeitig erschwert es jedoch, wahrhaftige Ruhe zu genießen und die eigene innere Balance zu spüren.
Mini-Inseln als Methode
Im Podcast stellen die Psychologinnen Ann-Katharin Lorenzen (Mitgründerin von LOR Mental Health) und Nathalie Starke die Methode der Mini-Inseln vor – kleine, bewusst eingeplante Oasen im Alltag, in denen wir Ruhe aushalten lernen. Sie helfen dabei, den Wert des Nichtstuns zu erleben, ohne das schlechte Gewissen überhandnehmen zu lassen.
Fazit: Lernen, sich jenseits von Leistung und Aktivität wertvoll zu fühlen, ist ein essenzieller Schritt zu mentaler Gesundheit und nachhaltiger Selbstfürsorge. Kleine Auszeiten im Alltag können dabei der erste praktische Schritt sein.
„Die Arbeit in uns“ – der Psychologie-Podcast mit echten Fällen aus der Arbeitswelt. Neue Folgen erscheinen alle zwei Wochen, mittwochs, auf Spotify.

Literaturangaben:
Deci, E. L., & Ryan, R. M. (1985). Intrinsic motivation and self-determination in human behavior. Springer Science & Business Media.
Deci, E. L., & Ryan, R. M. (2000). The “what” and “why” of goal pursuits: Human needs and the self-determination of behavior. Psychological Inquiry, 11(4), 227–268. https://doi.org/10.1207/S15327965PLI1104_01
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